nuART
Plattform für improvisierte Kunst

ATOMOX mit ›sollbruchstelle‹ in der GEDOK Stuttgart

ATOMOX

Kay Zhang (AUS) – electronics, saxophone
Chi Him Chik (HKG) – electronics, saxophone
Nikola Lutz (D) – electronics, saxophone

Saxofone und multimediale Kunstansätze verhalten sich zueinander wie der Atomkern zum Elektron – man findet sie häufig im Verbund. So jedenfalls scheint es wenn man die Konstellation von ATOMOX betrachtet, mit der jungen Musikerin und Kuratorin Kay Zhang aus Australien, dem Saxofonisten und Programmierer Chi Him Chik aus Hongkong und Nikola Lutz. Alle drei haben sich einem Instrumentarium aus Saxofonen und elektronischen Klangerzeugern sowie musikalischen Formen zwischen Komposition und Improvisation verschrieben. Wie das Elektron gerne einmal den Atomkern wechselt und sich zu anderen Seiten hin verbindet, erprobt das Trio Aspekte desselben instrumentalen Organismus aus Elektronik und Saxofonen im Spiegel sehr unterschiedlicher kultureller Hintergründe. Schillernde Legierungen wechseln mit flüchtigen Verbindungen, akustischen Ausfällungen und musikalischen Kettenreaktionen – ein weltumspannender Schmetterlingseffekt, der im Saxofon verborgen lag, entfaltet seine Metamorphosen.

Kay Zhang engagiert sich als Musikerin sehr für Kammermusik und interdisziplinäre Projekte. Sie ist Gründungsmitglied der Ensembles du Bout du Monde, Kollektiv Totem und Duo Megaphon. Kay arbeitet erfolgreich an Projektentwicklungen mit Komponisten und Kollaborationen mit anderen Kunstdisziplinen. Sie hat großes Interesse an visueller Kommunikation, integriert soziale Meme in ihrer Arbeit und kuratiert viele verschiedene Projekte und Plattformen auf der ganzen Welt. Sie erhielt ihre Ausbildung in Australien und vertiefte ihre Praxis in Frankreich, Hong Kong und der Schweiz. Kay hat großes Interesse an kulturübergreifender, politischer Identität, menschlichen Genderrechten und -umwelten. Sie widmet sich der Fokussierung und Erweiterung ihrer Forschung und ihres Wissens über ihr Instrument, zielt aber auch darauf ab, die Grenzen von Aufführungserfahrungen durch soziale und multimediale, kuratorische und kulturwissenschaftliche Studien zu erweitern.

Chi Him Chik ist ein multidisziplinärer Künstler aus Hong Kong, der auf den Gebieten Computerkunst, Video, Freie Improvisation, Komposition und Saxofon tätig ist. Chi Him studierte in den USA an der Bowling Green State University sowie der University of Missouri Saxofon und vervollständigt seine Ausbildung aktuell an der Hochschule für Musik Basel im Rahmen eines Master Kursus für Specialised Musical Performance / Improvisation. Er ist mehrfacher Preisträger der Douglas Wayland Chamber Music Competition sowie Preisträger der 48th Annual Bowling Green State University Competition in Music Performance und der 55th Anal Lima Symphony Orchestra Young Artists Competition. Er brachte Werke von Komponisten wie Dai Fujikura (J), Chen Yi (China), Mikel Kuehn (USA), James Mobberley (USA) und Narong Prangcharoen (Thailand) zur Uraufführung und trat in Europa, China und den USA in wichtigen Festivals wie dem Weltsaxofonkongresss oder den Darmstädter Ferienkursen für Neue Musik auf.

Prof. Nikola Lutz ist Saxofonistin, Klangkünstlerin und Bildende Künstlerin. Mit grafischen Arbeiten und Vinylobjekten, die im Zwischenraum zwischen Bildender Kunst und klanglich nutzbaren Objekten entstehen, erforscht sie seit 2006 das Verhältnis von visueller zu auditiver Wahrnehmung. Diese Werkreihe wurde in Gruppen- und Einzelausstellungen an Orten wie Kunstmuseum Stuttgart oder Galerie Henn gezeigt. Nikola Lutz ist eine profilierte Spielerin Neuer und experimenteller Musik und hat an der HMDK Stuttgart seit 2017 eine Honorarprofessur für klassisches Saxofon inne. Tourneen mit klassischer und experimenteller Musik führten sie durch die Nord- und Südamerika, China, Russland und europäische Länder. Als Komponistin gilt ihr Interesse der Elektronik und der Konzeptimprovisation, zuletzt realisierte sie die abendfüllende Multimedia-performance foco_2018 für den Deutschlandfunk. Als Mitgründerin und 1. Vorsitzende des „Stuttgarter Kollektivs für aktuelle Musik“ engagiert sie sich in der Region Stuttgart für die Förderung der Neuen Musik