nuART
Plattform für improvisierte Kunst

6. Stuttgarter Saxophonfestival

 

6. Stuttgarter Saxophonfestival – Ablaufplan

Freitag, 10. November 2017

# 1 – Developer’s Corner
Frank Gratkowski – Workshopleitung, Saxofon
Nikola Lutz – Komposition, Einstudierung, Saxofon
Prof. Christian Weidner – Einstudierung, Saxofon
Studenten der Hochschulklassen von Nikola Lutz und Prof. Christian Weidner

15:00-17:00 öffentliche Probe mit Frank Gratkowski

Nachdem sich die aktiven Teilnehmer bereits über einen längeren Zeitraum unter
Leitung von Christian Weidner und Nikola Lutz mit Improvisationsstrukturen
beschäftigt haben, wird Frank Gratkowski die Arbeit an seinen eigenen Werken
verfeinern und durch seine Sichtweise der Improvisation nochmals weiterreichende
Impulse setzen. Interessierte sind zum Zuhören eingeladen. Der Eintritt ist frei.

19:00 Developer’s Corner in Concert

8-10 Studierende der Musikhochschule Stuttgart im Fach Saxofon (Klassik und Jazz) präsentieren zum Abschluss einer längeren Forschungsreise durch das Feld der freien musikalischen Formen Ergebnisse, die sich sehen lassen können: mit Jazzkompositionen von Frank Gratkowski, der Uraufführung einer grafischen Komposition von Nikola Lutz sowie eigenen Improvisationskonzepten entsteht ein äußerst vielseitiges Konzert für großes Saxofonensemble. Den Abschluss bildet eine offene Jam, in der sich junge Künstler und „alte Hasen“ auf der Bühne begegnen.

Samstag, 11. November 2017

19:00 Uhr

# 2 – monkolog 16
Christof Thewes – Posaune
Andreas Krennerich – Saxofone
Boris Kischkat – Gitarre

Das schlagzeuglose Trio monkolog 16 mit Christof Thewes an der Posaune,
Andreas Krennerich an Sopranino- und Sopransaxophon und Boris Kischkat an der
Gitarre widmet sich ausschließlich den Kompositionen des genialen Jazzpianisten
Thelonious Monk. Monks Stücke stehen deutlich in der Jazztradition und weisen
zugleich in ihrer Sperrigkeit, sympathischen Verschrobenheit und Originalität weit
über sie hinaus, waren und sind Inspirationsquellen für Generationen von
improvisierenden Musikern.
monkolog 16 verzichtet nicht nur auf das Schlagzeug, sondern ebenfalls auf Bass
und Piano und damit auch auf unmittelbare klangliche Reminiszenzen an historische
Monk-Formationen – umso mehr rückt Monks melodisch-rhythmisch-harmonischer
Einfallsreichtum ins Zentrum des Interesses. Monks Themen, die so zahlreich sind,
dass man an jedem Tag der Woche ein komplett anderes abendfüllendes Programm
spielen könnte, klingen in der Kombination mit Posaune, hohen Saxophonen und
Gitarre erfrischend unverbraucht und eröffnen ein weites Feld gemeinsamer
improvisatorischer Erkundungen im monkschen Kosmos.

 

# 3 – Fo[u]r Alto

Frank Gratkowski – Altsaxofon
Christian Weidner – Altsaxofon
Benjamin Weidekamp – Altsaxofon
Florian Bergmann – Altsaxofon
Fo[u]r Alto ist die Vervierfachung des Altsaxofons als einheitlicher Klangkörper. Seit
der Gründung des Ensembles im Jahr 2008 haben die vier Saxofonisten Frank
Gratkowski, Christian Weidner, Benjamin Weidekamp und Florian Bergmann zu einer
einzigartigen Klangsprache gefunden. Kollektive Improvisationen verbinden sich mit
den Kompositionen Gratkowskis. Dabei kommen unterschiedlichste Techniken zum
Einsatz wie z.B. Spektralanalysen, intervallische mikrotonale Konzepte, diverse
erweiterte Spieltechniken sowie flirrende, dichte Klangbänder, die durch die
Multiplikation instrumentenbedingter Mehrklänge entstehen. Eine wichtige Rolle
spielt dabei die Konzeption einer räumlichen Musik. Ermöglicht es der
Veranstaltungsort, positionieren sich die Musiker um das Publikum herum, um
diesem einen multidirektionalen Musikgenuss zu vermitteln.

 

Sonntag, 12. November 2017

19:00 Uhr

# 4 – // KNEER // FISCHERLEHNER // KRENNERICH // SCHUBERT //

Meinrad Kneer – Bass
Frank Paul Schubert – Saxofon
Andreas Krennerich – Saxofon
Rudi Fischerlehner – Schlagzeug

In einer nur scheinbar herkömmlichen Jazzbesetzung spielt das Quartett eine
interaktive improvisierte Musik, in der die tradierten Rollenmodelle der einzelnen
Instrumente – als Solist und Begleiter – in Frage gestellt werden und eine texturelle
Klangwelt ensteht, in der bei aller Liebe zum Detail der Blick für die Ausgewogenheit
der Spannungsbögen gewahrt bleibt – „Instant Composing“ also im engeren
Wortsinne.

 

# 5  ­ Invading Pleasures ­ Jazz!§=*?

Nikola Lutz – Saxofone, Elektronik
Mark Lorenz Kysela ­ Saxofone, Elektronik
Explosivität, Subversion, Neugierde, Verwendung von allerneuesten musikalischen
Entwicklungen und sprühendste Innovationskraft in den Improvisationen ­ so könnte
man den Jazz entlang seiner Entstehungsgeschichte beschreiben. In „Jazz!§=*?“
stellen die Invading Pleasures den Jazz von damals unter Verwendung von
Personalcomputer, Sampler, Turntable und Live­Elektronik allerneuesten
Spieltechniken von heute gegenüber. Mit wilder, unbezähmbarer Spielfreude, Lust
am Querständigen und auch Anstrengenden, komplexer Melodik, Rhythmik und
Harmonik und viel Spontaneität schrammen die Großen der Jazzgeschichte mit den
Kreativen von heute aneinander, erhitzen sich in der Reibung, explodieren in viele
Richtungen um überraschend aus dem Chaos zu neuer Form zu finden. Der Jazz
verschmilzt mit sich selbst zu einem Magma, das neue Stoffe generiert ­ wer weiß mit
welchem Ergebnis?

 

# 6 – Soul Twins

Lars Andreas Haug – Tuba, Tumarin
Steffen Schorn – Saxofon, Tubax, Klarinette, Flöte

Lars Andreas Haug und Steffen Schorn sind zwei international renommierte
Spezialisten für tiefe Blasinstrumente: Lars Andreas hauptsächlich auf der Tuba und
seiner eigenen Erfindung, dem Tubmarin, und Steffen auf tiefen Holzblasinstrumen-
ten wie Bassflöte, Basssaxofon, Kontrabassklarinette und dem sehr tiefen Tubax in
Bb, einer Art Subkontrabass-Saxofon.
Als Improvisatoren und Bandleader sind beide auf der ganzen Welt aktiv. Ihr
Zusammenspiel wurde als extrem groovig, sinnlich und mit einer Art symbiotischem
gegenseitigem Einfühlungsvermögen bezeichnet.
Ihr erstes Album Soul Twins ist eine Dokumentation hochmusikalischer spontaner
Interaktion und einer fantastischen Erforschung tieffrequenter Klänge in unerhörter
Dichte. Mit der Genauigkeit eines hochauflösenden Mikroskops arbeiten sie sich
durch Strukturen zwischen Ton und Luftgeräusch, Flüstern, Gurgeln, plötzlichen
melodischen Wendungen und elektrisierenden Grooves. Unter Verzicht auf jegliche
technischen Hilfsmittel improvisieren sie mit vollem Risiko und geben sich dem
Moment anheim.

———–Ankündigungsphoto auf nu ART webside von Jochen Quast——————-